Unser Lager haben wir momentan in Costitx, einem ruhigen Dörfchen in der Inselmitte aufgeschlagen. Ein Ort wo wir morgens von krähenden Hähnen und meckernden Ziegen des Nachbars geweckt werden. Oder beim Blick aus dem Fenster zum falschen Zeitpunkt Zeugen von Hühnerenthauptungen werden, wobei wir uns dabei des öfteren gefragt haben: warum war es nicht der Hahn oder die Ziege?
Unsere fröhliche Vermieterin Xisca lässt sich zum Glück nicht davon aus der Ruhe bringen wenn wir Internetvampire innerhalb von einer Woche ihr monatliches Internetvolumen von 50 GB aussaugen. Und wir haben uns schon zurückgehalten….. Bei dieser Aktion haben wir auch gelernt das mañana bei Mallorquinern nicht morgen sondern mit viel Glück irgendwann nächste Woche bedeutet. Doch das Warten hat sich gelohnt. Wir haben nun zwar nicht das schnellste, aber dafür unbegrenztes Internet. Seit dem können wir wieder ins Plümo eingewickelt arbeiten, denn wir sind uns gar nicht mehr so sicher, ob unsere Idee in Mallorca zu überwintern so brilliant war wie wir gedacht hatten. Zwar wird es tagsüber draußen mit bis zu 20 Grad immer noch schön warm aber drinnen ist es leider kälter als draußen. Heizung gibt es nicht, aber dafür Einfachverglasung.
So haben wir die internetfreie Zwangspause genutzt um uns ausserhalb des Hauses aufzuwärmen und sternförmig in alle Inselrichtungen auszuschwärmen.
Unsere erste Tour ging zum Cap de Formentor. Es ist gleichzeitig der östlichste und nördlichste Punkt von Mallorca, wo die Steilküste vom Wind geformt wurde.
Der nächste Ausflug war eine Wanderung von Sant Elm im Südwesten zu den alten Klosterruinen von La Trapa. Was uns auf dem Weg erwartete hatten wir nicht erwartet. Zu dem für mich bisher beeindruckendsten Ort fand Eric ein wenig Abseits vom eigentlichen Weg. Ein bißchen Klettern ohne runtergucken und dann dieser Blick! Zu den eigentlichen Ruinen haben wir es dann gar nicht mehr geschafft.
Natürlich darf auch ein Ausflug in die Hauptstadt nicht fehlen. Lustigerweise haben Eric und ich immer wenn wir irgendwo Palma lesen oder hören einen Ohrwurm von: Palma…Palma, Palma de Mallorca. Glaubt mir, das ist nicht lustig! Unglücklicherweise heißt der Mobilfunkanbieter auf Mallorca auch noch Moviestar. Da passiert genau das gleiche….
Zu empfehlen ist der Mercat de l’Olivar in Palma. Hier gibt es alle Lebensmittel, die das Herz begehrt zu sehr annehmbaren Preisen.
Im Osten haben wir dann noch den Naturpark s‘ Albufera besucht. Dieses Sumpfgebiet beheimatet unzählige Vogel – und Pflanzenarten und wurde deshalb zum Schutzgebiet erklärt.
Im Süden fanden wir die malerische Bucht von Cala Pi und den Strand Es Trenc.
An der Caló des Moro (kleine Maurenbucht) auch im Süden Mallorcas hatten wir die Freude Familie Oehm kennen zu lernen. Sie sind seit einigen Jahren im Besitz des Grundstückes und haben dafür gesorgt, dass dieser Ort eines der wenigen unbebauten Paradiese in Mallorca geblieben ist. Mit viel Leidenschaft und Aufopferung kümmern sie sich um das Grundstück, sammeln Müll und pflanzen stetig Bäume. Sie haben sich bewußt dazu entschieden ihr Grundstück für die Öffentlichkeit zugänglich zu lassen, was insbesondere im Sommer, wenn täglich 2000 Touristen zur Bucht pilgern, die Müll hinterlassen, Pflanzen ausreißen und Feuer machen den Traum an einem der schönsten Orte zu wohnen zum Alptraum werden lassen können.
Das ist es von Mallorca. In den nächsten Wochen werden wir erstmal ausgiebig Zeit mit Familie , Freunden und pelzigen Zeitgenossen verbringen.
Euch allen eine schöne Weihnachtszeit!
Die nächste Reise kommt bestimmt 🙂 Bis dahin!