Von Fraser Island sind wir 800km Richtung Norden gefahren und haben uns einen ruhigen Campingplatz in Hydeaway Bay gesucht um für eine Woche Videos zu editieren. Da sind wir doch glatt im Omaparadies gelandet wo wir mal genauer das Rudelverhalten der grauen Nomaden beobachten konnten. Generell haben graue Nomaden viel zu viel Zeit und entwickeln deshalb ein starkes Zwangsverhalten. Prinzipiell wird jeden Tag vor der Haustür gekehrt. Wenn der Nachbar zweimal kehrt muss man das selbst auch tun. Ständig liegen sie auf der Lauer um Gespräche anzufangen und von Australiern bekommt man immer die Lebensgeschichte. Die komplette….. Und wir wollen doch nur arbeiten. Pünktlich um vier wird dann ein Lagerfeuer gemacht, es wird sich mit einem Glas Weißwein in der Hand darum versammelt und jeder brüllt lautstark die seiner Meinung nach bessere Geschichte in die Runde. Um acht Uhr ist dann aber zum Glück Zeit ins Bett zu gehen. Doch grundsätzlich sind sie alle sehr nett und hilfsbereit und die meisten haben ein ganzes Leben dafür gearbeitet ihre Rente auf diese Art und Weise verbringen zu können.
Am letzten Tag haben wir einen freundlichen Mann mit Boot gefunden. Er bietet normalerweise Angelausflüge an. Netterweise eine Ausnahme gemacht und uns zu den Whitsunday Islands gebracht. Dort haben wir den berühmten Whitehaven Beach besucht. Morgens war es leider sehr grau und bewölkt aber mittags ist der Himmel doch noch aufgerissen 🙂
Unser Kapitän Mick sagte er würde Mittagessen für uns mitbringen. Wir hatten mit einem Sandwich gerechnet und bekamen zu unserer Überraschung das hier:
Danach sind wir erstmal im kristallklaren, badewannenwarmen Wasser geschwommen. Ich hätte den ganzen Tag da bleiben können, aber wir mussten ja auch noch ein paar Videos aufnehmen. Wir sind dann noch zu ein paar einsamen Buchten gefahren um dort zu filmen.
Nach einem ganzen Tag auf See an dem wir ca. 20 der 74 Whitsunday Inseln gesehen haben ging es dann in unserem Schiff auf Rädern (Snailcab) weiter zum Paluma Nationalpark und dem Big Crystal Creek wo wir auf die nächste menschliche Spezies in Australien trafen – Backpacker. Diese scheinen ständig auf Paarungssuche zu sein und möchten am liebsten immer alles umsonst haben. Sie scheuen sich nicht davor sich die Haare im See im Nationalpark zu shampoonieren, wo Fische und Schildkröten leben und dort Glasflaschen und Zigarettenstummel liegen zu lassen. Sehr schade…. Das gilt natürlich wie immer nicht für alle. Wir haben auch sehr nette getroffen, die sich mit uns im Gebüsch versteckt haben während wir Videos aufgenommen haben.
Zum Glück war es dort brütend heiß. So hatten wir mindestens fünfmal täglich eine gute Ausrede schwimmen zu gehen 🙂
Die dritte Spezies die wir auf den Campingplätzen vorfinden sind die Bogans. Diese einheimischen Australier trifft man vorwiegend am Wochenende auf den Campingplätzen der Nationalparks. Sie kommen Freitag oder Samstag Nacht um zwei an, haben alles was man eventuell für Campen brauchen könnte und bauen einen ganzen Erlebnispark auf. Sie haben Boot, ein Jetski, Fahrräder, 30 Liter Bier, 20 kg Fleisch und Feuerholz für 3 Wochen dabei. Die Frauen tragen morgens immer pinke Bademäntel und die Männer trinken einfach den ganzen Tag Bier. Sonntag Nachmittag müssen sie schon wieder abbauen, weil sie Montags wieder arbeiten müssen. Das ist ziemlich viel Aufwand für einen oder zwei Tage aber die Australier lieben es zu campen und genießen es trotz der kurzen Zeit.
Unser Lebensraum im Camper beschränkt sich auf 7 Quadratmeter. Doch wir nehmen es mit Humor und machen oft Witze wie: „musst du dir immer in der Küche die Zähne putzten während ich Koche, geh doch ins Badezimmer“ und träumen von mehr Platz und Badezimmern…….
Nun habt ihr mal einen kleinen Einblick in das Leben auf Campingplätzen 😉
Morgen werden wir Queensland verlassen und 2800 km durchs Outback ins Northern Territory (NT) fahren. Die Orte im Outback haben im Durchschnitt 4 Einwohner (Tankwart mit Familie) und liegen 300 km auseinander. Falls ihr euch mal fragen solltet wo wir sind, fragt einfach meine Mama. Sie weiß durch die „Find my friends“ App, mit der sie über GPS sehen kann wo sich mein Handy befindet meistens wo wir sind bevor wir es selbst wissen 😉 Sie nennt sich selber „der Spion“ (wobei ich glaube das das eher von Papa kommt ;-)) und ich finde es super das sie auf diese Art und Weise ein bißchen mitreisen kann. Eigentlich hatten wir vor gehabt noch eine Woche länger an der Ostküste zu bleiben, aber leider müssen wir vor dem angekündigten schlechten Wetter fliehen. Im NT werden wir für 2 Monate bleiben und den Rest der Trockenzeit mit garantiert null Regen und jeden Tag 30 Grad verbringen.
Darwin ist der Ort wo unsere gemeinsame Reise vor vier Jahren begann 🙂 Die Rückkehr fühlt sich ein bißchen so an an wie eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit….Wir freuen uns darauf!
helga &willi
Der Spion ????findet den Blog wieder einmal toll????
Roswitha Schmitz
Hallo ihr beiden,
ich habe ja schon auf neue Bilder und Berichte von euch gewartet, es ist fantastisch und interessant, was ihr gesehen und erlebt habt.
Es ist schön, dass wir über euren Blog ein klein wenig daran teilhaben dürfen.
Viele Grüße
Roswitha und der Rest der Schmitzens
susanne
Hallo liebe Schmitzens,
das freut uns sehr 🙂 Es macht super viel Spaß unsere Erlebnisse mit euch zu teilen.
Liebe Grüße ins schöne Irmeroth!